Vetter Bauunternehmung KG

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Die Lausitzer Rundschau schrieb am 23.01. 2006:

Nischen-Jobs, die Arbeit bringen - und machen
Vetter Baunuternehmung KG aus Bad Liebenwerda setzt auf Vergabe-ABM

Was so manch anderer Firmenchef mit Argwohn betrachtet, nennt Wolfgang Vetter seine "Nische" , die er für sich und sein Bauunternehmen entdeckt hat: Nische gleich Vergabe-ABM, die an Ausschreibungen gebunden sind. Das sichert und schafft Arbeit im doppelten Sinn - für die feste Belegschaft und für die Mitarbeiter auf Zeit. Aber - das macht auch Arbeit, zusätzliche.


Wolfgang Vetter hat auch am Anbau der Sporthalle in Bad Liebenwerda kräftig mit Hand angelegt. Nicht nur sein Sohn Andreas spielt hier in der ersten Mannschaft der HC-Truppe. Auch Stephan Noch (l.) agiert in dieser Handballmanschaft - und hat mit seiner Malerfirma für ein ordentliches Outfit des Sportdomizils gesorgt.
Doch die schreckt Wolfgang Vetter nicht ab. Wichtig ist für ihn, dass genügend Aufträge da sind, damit es voran geht mit seiner Firma, der Vetter Bauunternehmung KG, die er mit Jahresbeginn in die Hände seines 28-jährigen Sohnes Andreas gelegt hat. Zwar hat das Unternehmen nur eine Stammbelegschaft von fünf Mitarbeitern, doch durch die ABM-Maßnahmen hatte Wolfgang Vetter im Dezember bis zu 37 Arbeiter in Lohn und Brot. "Die waren alle wie richtige Arbeitnehmer bei mir angestellt, mit allem Drum und Dran - inklusive bezahltem Urlaub und Krankengeld", sagt der Unternehmer, der auf dem Standpunkt steht, dass man gemeinsam mit der Agentur für Arbeit über den Weg der Vergabe-ABM bei Aufträgen durch die öffentliche Hand Jobs für Arbeitslose schaffen kann. Natürlich seien die Maßnahmen alle befristet, aber es sei Arbeit, die gut bezahlt wird, denn entlohnt werden die Männer nach Bautarif.
Wolfgang Vetter erzählt, wie es geht: Da war zunächst eine Baumaßnahme in Niebendorf bei Dahme. Hier hatte sich ein Verein den Umbau und die Sanierung eines alten Schafstalls auf die Fahnen geschrieben, um darin dann Jugendliche aus einem schwierigen sozialen Umfeld zu betreuen. Finanziert wurde das Ganze über Mittel der EU. Daher auch die Kopplung der Auftragsvergabe an die Einstellung von ABM-Kräften. "Insgesamt 23 Leute mussten wir einstellen. Es waren Langzeitarbeitslose, also Hartz IV-Empfänger. Alles lief über die Arbeitsagentur in Luckenwalde. Diese lud die Männer in Dreiergruppen ein. Ich kam mit ihnen ins Gespräch und traf danach meine Auswahl, die eigentlich nicht groß war, denn es waren überwiegend Ungelernte. Das war eine besondere Herausforderung, doch immerhin konnten wir so auch zweischichtig arbeiten" , erinnert sich Wolfgang Vetter, der die Männer vom 6. September bis zum Abschluss des Projekts am 20. Dezember 2005 beschäftigte.
Erstaunlich, ja erschreckend, sei für ihn gewesen, dass unter seinen "Kandidaten" besonders viele Jugendliche waren, die nicht einmal einen Beruf erlernt hatten. "Wenn ich diese 23 Leute einschätzen sollte, würde ich sie zu je einem Drittel als richtig gut, Mitläufer und solche Arbeiter einschätzen, die ich unter normalen Bedingungen nie eingestellt hätte" , sagt der Unternehmer ehrlich. Die ganze ABM-Truppe musste unter ständiger Anleitung stehen. Deshalb sei sein Sohn stets vor Ort gewesen. "Der Schlechteste gibt auf so einer Baustelle das Tempo vor. Und auch der Krankenstand war hier höher als gewohnt", so Wolfgang Vetter, der den ganzen Mehraufwand nicht scheute. Auf diese Art musste er niemanden aus seiner Stammbelegschaft über den Winter entlassen, weil genügend Arbeit da war.
In ein weiteres einjähriges Projekt mit Vergabe-ABM war er 2005 in Peitz eingestiegen. Hier wurde das Binnenfischerei-Museum im Auftrag des Amtes Peitz saniert. Sieben Arbeitslose nahm die Vetter Bauunternehmung KG zeitweilig in ihre Reihen auf. "Das waren alles durchweg gute Leute" , zeigt Wolfgang Vetter auch auf die andere Seite der Medaille, denn es müssen nicht in jedem Fall immer Arbeitslose sein, für die eine vermittelte Arbeitsstelle eher Frust, statt Lust bedeutet. "Ich kann verstehen, dass solche Aufträge mit Vergabe-ABM Unternehmer abschrecken, denn sie bedeuten schon mehr Aufwand durch die ständige Kontrolle. Aber wir würden es jederzeit wieder tun, auch wenn wir keine Verfechter solcher Maßnahmen sind. Aber wenn die Politik das so will. Wir konnten im vorigen Jahr unseren Umsatz gegenüber 2004 verdoppeln" , ist der Unternehmer Vetter zufrieden. Nicht verstehen könne er jedoch, dass das Amt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Luckau sogar EU-Gelder zurück geben musste, weil es an Ideen und Projekten fehlte. "Ich ziehe den Hut vor jedem, der solche Vorhaben wie das beispielsweise in Niebendorf an geht. Wir sollten solche Fördergelder hier in unserer Region verbauen, ehe sie wieder abfließen in andere Länder, weil es an Projekten mangelt" , sagt er überzeugt.
In seinem Unternehmen, mit dem er sich 1990 selbstständig machte und das seit 1998 auf 3000 Quadratmetern im Gewerbegebiet Lausitz zu finden ist, laufe es derzeit recht gut. Spezialisiert auf Hochbau und die Generalunternehmerschaft baut das Unternehmen gemeinsam mit Subunternehmern Häuser schlüsselfertig. Derzeit sei man an drei Eigenheimen in der Region tätig. "Wir haben schon weit über hundert Eigenheime gebaut. Ab März realisieren wir als Subunternehmen alle Maurerarbeiten beim Erweiterungsbau am Tettauer Wasserwerk. Zuletzt waren wir am Anbau der Sporthalle in Bad Liebenwerda tätig, haben dort auch die Fassadendämmung gemacht. Der Umbau des einstigen Sozialgebäudes in der Louise in Domsdorf zum Tagungsraum, das waren auch wir, um nur einiges zu nennen" , so Wolfgang Vetter mit berechtigtem Stolz. In seiner Heimatstadt Bad Liebenwerda hat seine Firma auch an einem Prestigeobjekt ihre Spuren hinterlassen. Hier zeichnete man verantwortlich für sämtliche Maurerarbeiten am Wonnemar. "Das waren rund 1200 Kubikmeter. Zum Vergleich: bei einem unterkellerten Eigenheim fallen etwa 50 Kubikmeter an."

von Frank Hilbert

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